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Biokunststoffe: Kompostieren oder recyceln – was ist nachhaltiger?

Biokunst­stoffe und kompostierbare Folien gelten oft als umwelt­freundliche Alternative zu herkömmlichem Plastik – doch das ist ein Trugschluss. Tatsächlich werden die vermeintlich nachhaltigen Folien selten richtig entsorgt und häufig nicht industriell kompostiert. Hinzu kommt, dass sie durch ihren Herstellungsprozess die Umwelt stärker belasten als gedacht. Gleichzeitig gehen wertvolle Ressourcen verloren, die durch eine funktionierende Kreislaufwirtschaft deutlich besser genutzt werden könnten. 

Vor diesem Hintergrund sagen wir als nachhaltig orientiertes Unternehmen mittlerweile „nein“ zu kompostierbaren Kunststoffen und „ja“ zu Folien mit Recyclinganteil. Lesen Sie jetzt, warum wir statt Bioplastik von nun an auf ressourcenschonendes Verpackungsrecycling setzen. 

Nachhaltige Folien: Was sind Biokunststoffe?

„Biokunststoff“ ist ein Sammelbegriff für Kunststoffe, die

  1. aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen
  2. oder biologisch abbaubar sind
  3. oder beides. 

Allerdings kann diese Bezeichnung leicht in die Irre führen. Nicht jeder Biokunststoff ist auch tatsächlich umweltfreundlich. So basieren einige biologisch abbaubare Folien auf Erdöl. Andere „nachhaltige“ Verpackungen zersetzen sich nur unter bestimmten Bedingungen. 

Bioplastik vs. Biokunststoff – Das Gleiche in Grün?

„Plastik“ wird oft als Synonym für „Kunststoff“ verwendet, ist aber kein klar definierter Begriff. Meist nutzt man ihn umgangssprachlich für formbare, thermoplastische Kunststoffe. Die Begriffe „Bioplastik“ und „Biokunststoff“ bezeichnen dagegen unterschiedliche Arten von Kunststoffen mit variierender Zusammensetzung und Abbaubarkeit.

„Biokunststoffe“ können entweder biobasiert oder zusätzlich biologisch abbaubar sein. „Bioplastik“ hingegen meint meist ausschließlich biologisch abbaubare Kunststoffe. Doch nicht die Abbaubarkeit, sondern die Wiederverwertbarkeit macht einen Kunststoff wirklich nachhaltig. Ein Beispiel dafür ist Polyethylen (PE), das als umweltfreundlicher Kunststoff gilt, da es vollständig recycelbar ist und häufig eine bessere Ökobilanz aufweist als andere Materialien – insbesondere, wenn es recycelt und mehrfach wiederverwendet wird.

Welche Arten von Biokunststoffen gibt es?

Grundsätzlich lassen sich Biokunststoffe also in drei Kategorien einteilen: Einige Biokunststoffe bestehen aus fossilen Rohstoffen, sind aber biologisch abbaubar. Dazu zählen Kunststoffe wie PBAT (Polybutylenadipat-Terephthalat) oder PCL (Polycaprolacton), die sich unter bestimmten Bedingungen zersetzen können. Da sie jedoch aus Erdöl hergestellt werden, tragen sie nicht zur Reduzierung fossiler Ressourcen bei und zerfallen oft langsamer als erwartet.

Andere Kunststoffe werden aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais, Zuckerrohr oder Zellulose hergestellt und können biologisch abbaubar oder kompostierbar sein. Beispiele hierfür sind PLA (Polylactid) oder stärkehaltige Kunststoffe, die oft als kompostierbar beworben werden. Allerdings ist ihr Abbau meist nur in industriellen Kompostieranlagen möglich. Der heimische Komposthaufen stößt hier an seine Grenzen.

Zu guter Letzt gibt es Kunststoffe, die ebenfalls aus nachwachsenden Rohstoffen (z. B. aus Ethanol aus Zuckerrohr oder pflanzlichen Reststoffen) bestehen, aber nicht biologisch abbaubar sind. Dazu gehören Bio-PE oder auch Green PE (biobasiertes Polyethylen) und Bio-PET. Sie sind vollständig recycelbar – und somit eine Alternative zu konventionellem Plastik. 
 

ArtVorteile BeispieleProbleme
Erdölbasiert + biologisch abbaubarKann sich unter bestimmten Bedingungen zersetzenPBAT, PCLBesteht aus fossilen Rohstoffen, Zersetzung dauert oft lange
Biobasiert + biologisch abbaubar oder kompostierbarBesteht aus nachwachsenden Rohstoffen, oft industriell kompostierbarPLA, Stärke-basierte KunststoffeMeist nur in speziellen Anlagen abbaubar, nicht für Heimkompost geeignet
Biobasiert + nicht biologisch abbaubarRecycelbar kann fossile Kunststoffe ersetzenBio-PE (Green PE), Bio-PETVerhält sich wie herkömmlicher Kunststoff, bleibt in der Umwelt lange erhalten

 
Wir halten fest: Nicht jeder Biokunststoff ist biologisch abbaubar, und nicht jeder biologisch abbaubare Kunststoff besteht aus nachwachsenden Rohstoffen. Auch wenn Biokunststoffe oft als umweltfreundliche Alternative vermarktet werden, lösen sie das Plastikproblem nicht – im Gegenteil, sie bringen neue Herausforderungen mit sich.

Recycling, Abbau & Entsorgung: Probleme von Biokunststoffen

Biokunststoffe gelten oft als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem Plastik. Jedoch sind sie nicht nur schwer zu recyceln, hinzukommt, dass ihre Herstellung mit erheblichen Umweltbelastungen verbunden ist – insbesondere durch den hohen Energieverbrauch und die Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion. Doch auch die richtige Kennzeichnung und Entsorgung von „Bioplastik“ sorgt nicht selten für große Verwirrung. 

Unklare Definitionen und fehlende Kennzeichnung

Eines der größten Probleme von Biokunststoffen ist ihre korrekte Bezeichnung: Nicht jeder Biokunststoff ist biologisch abbaubar, und nicht jeder biologisch abbaubare Kunststoff ist biobasiert. Diese Unklarheit führt dazu, dass Verbraucher und Verbraucherinnen oft nicht wissen, wie sie Biokunststoffe entsorgen sollen. Aber auch für die Entsorgungsbetriebe ist der richtige Umgang mit den vermeintlich nachhaltigen Kunststoffen eine echte Herausforderung. 

Das deutsche Verpackungsgesetz (VerpackG), ehemals Verpackungsverordnung (VerpackV), fordert, dass Verpackungen eindeutig gekennzeichnet werden, um eine umweltgerechte Entsorgung zu ermöglichen. Mit der Novelle des Verpackungsgesetzes, die seit 2021 schrittweise in Kraft getreten ist, wurden die Vorgaben noch einmal verschärft. Nach dem neuen Verpackungsgesetz sind Unternehmen dazu verpflichtet, sich im LUCID-Verpackungsregister zu registrieren. Darüber hinaus gelten gerade für Kunststoffverpackungen inzwischen noch strengere Recyclingquoten. 

Aufgrund ihrer uneindeutigen Kennzeichnung und der Tatsache, dass sich viele Biokunststoffe nicht in die bestehende Kreislaufwirtschaft einbinden lassen, erfüllen sie häufig nicht die Vorgaben des Verpackungsgesetzes - und werden letztendlich verbrannt. 

Warum Biokunststoffe das Recycling erschweren

Trotz bestehender Kennzeichnungspflicht kommt es immer wieder vor, dass Bioplastik im falschen Abfallstrom landet. Denn viele Verbraucher und Verbraucherinnen werfen Biokunststoffe in den Plastikmüll, weil diese wie herkömmliches Plastik aussehen – oder entsorgen sie in der Biotonne – in der Annahme, dass diese „biologisch abbaubar“ sind. 

Doch in beiden Fällen entstehen Probleme:

  • Im Kunststoffrecycling beeinträchtigen sie den Kreislauf. Kompostierbare Biokunststoffe zersetzen sich bzw. zerfallen in u.a. Biomasse, Wasser und CO². Werden diese Kunststoffe dem Recycling zugeführt, können die sich zersetzenden Molekülverkettungen, für eine verminderte Qualität des Rezyklats sorgen. Dies wiederum kann zu reduzierten Kreislaufzyklen führen.
  • In Kompostieranlagen dauert ihr Abbau oft zu lange. Selbst wenn sie als „kompostierbar“ gekennzeichnet sind, zersetzen sie sich meist nur unter speziellen Bedingungen. In industriellen Kompostieranlagen bleibt oft nicht genug Zeit für eine vollständige Zersetzung, weshalb verbleibende Biokunststoffe auf Kompostieranlagen häufig aussortiert und dann doch verbrannt werden.
     

Ein weiteres Problem ist, dass für viele Biokunststoffe keine etablierten Recyclingwege existieren. Während herkömmliche Kunststoffe in etablierten Kreisläufen verarbeitet werden können, fehlen für Biokunststoffe oft separate Verwertungssysteme. In den meisten Fällen bleibt deshalb nur die thermische Verwertung – also Verbrennung.

Kompostierbare Biokunststoffe: Keine echte Lösung

Angesichts der oben genannten „Recyclingprobleme“ erscheint die Kompostierung von Bioplastik auf den ersten Blick als eine sinnvolle Alternative. 

Denn selbst wenn ein Stoff prinzipiell kompostierbar ist, bedeutet das nicht, dass er sich überall zersetzen kann. Die meisten dieser Kunststoffe benötigen hohe Temperaturen und kontrollierte Bedingungen – wie in industriellen Kompostieranlagen. Eine Entsorgung über den heimischen Kompost ist also keine gute Idee. 

Zudem liefern Biokunststoffe keinen ökologischen Mehrwert für den Kompost. Anders als organische Abfälle wie Obst- oder Gemüsereste enthalten sie keinerlei Nährstoffe. Ihr Abbau bringt daher keinen praktischen Nutzen für die Umwelt. 

Das Missverständnis um kompostierbare Kunststoffe führt außerdem zu einem weiteren Problem: Viele Menschen denken, dass sich die Materialien mit der Zeit von selbst zersetzen. Infolgedessen ist es keine Seltenheit, dass Biokunststoffe im Wald oder im Meer „entsorgt“ werden. 

Produktion und Ressourcenverbrauch: Wie nachhaltig ist Bioplastik?

Neben den Herausforderungen bei Entsorgung und Recycling stellt auch die Produktion von Biokunststoffen eine erhebliche Umweltbelastung dar. 

  • Hoher Energieverbrauch: Die Umwandlung von Biomasse in Biokunststoffe ist ein aufwendiger chemischer Prozess, der oft mehr Energie verbraucht als die Herstellung herkömmlicher Kunststoffe. Besonders bei industriellen Prozessen mit mehreren Umwandlungsstufen entstehen hohe CO₂-Emissionen.
  • Flächen- und Wasserverbrauch: Die Rohstoffe für Biokunststoffe stammen häufig aus intensiver Landwirtschaft, die große Mengen Wasser, Düngemittel und Pestizide benötigt. Besonders problematisch ist dies in Regionen, die bereits unter Wasserknappheit leiden.
  • Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion: Viele Biokunststoffe werden aus pflanzlichen Rohstoffen wie Mais oder Zuckerrohr hergestellt – also aus Nahrungsmitteln. Der steigende Bedarf an landwirtschaftlicher Fläche für die Kunststoffproduktion kann dazu führen, dass Anbauflächen für Lebensmittel knapp werden und die Preise steigen.
     

Tipp: Weitere spannende Informationen zum Thema Verpackungsrecycling finden Sie auch in unserem FAQ sowie unserem Verpackungs-Glossar

Recycling ist das neue Kompostieren: Nachhaltige Folien von mopack

Auch wenn biologisch abbaubare Kunststoffe immer wieder als nachhaltige Verpackungslösungen beworben werden, hat sich gezeigt, dass die Entsorgung und Verarbeitung von „Bioplastik“ diverse Probleme mit sich bringt. Die Lösung: Recyclen statt Kompostieren. Umweltfreundliche Folien wie recyclingfähige Polyolefin-Feinschrumpffolien und Abbundfolien können nach Gebrauch wiederverwertet werden, anstatt als Abfall zu enden. Dadurch verringert sich der Bedarf an Neumaterial, CO₂-Emissionen werden reduziert und Ressourcen geschont.

Unsere Lösungen, unser Angebot

mopack bietet eine Vielzahl von umweltschonenden Verpackungen an. Dazu gehören auch unsere hochwertigen Recyclingfolien, die sich problemlos in bestehende Recyclingkreisläufe integrieren lassen. Unsere Feinschrumpffolien MO1 und MO4 überzeugen durch ihre nachweislich sehr gute Recyclingfähigkeit, eine hohe Stabilität und vielseitige Anwendungsmöglichkeiten. Auch unsere Abbundfolien der Serie mo-protect® bestehen aus recyclingfähigem Monomaterial und bieten gleichzeitig optimalen Schutz vor Witterung und UV-Strahlung. 

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